Das Ergebnis ist überraschend und leider doch Realität. Menschen sind im Mittel weniger motiviert sich zu verändern, zu verbessern und auch zu verzichten, statt Tabletten zu nehmen.
Wer übergewichtig ist und ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen mit sich trägt, sowie ebenfalls ein Risiko für einen Typ II Diabetes hat, neigt eher zur Einnahme verschiedener Medikamente wie Blutfettsenker, Bluthochdrucksenker, Antidiabetika u.a., inkl. unerwünschter Wirkungen. Nun könnte man meinen, das ist bestimmt nur vorübergehend und die Medikamente dienen nur der Überbrückung. Doch leider finden die dringend notwendigen Veränderungen des Lebens und der Ernährung nicht statt. Stattdessen werden die Medikamente eher höher dosiert.
Das liegt zum einen daran, dass unser Lebensstil inklusive unserer Ernährung an besonders viele Emotionen und Belohnungen gekoppelt ist und zum anderen an der Fähigkeit sich aktiv aus der „Komfortzone“ zu bewegen, was mit reichlich Mühe und Strapazen verbunden ist. Die Einnahme von möglichen Therapeutika in Form von z.B. Tabletten scheint da eine Art Abkürzung zu sein, ohne eben seine vertrauten Gefilde verlassen zu müssen. Darüber hinaus lassen sich Lebens- und Ernährungsgewohnheiten nicht einfach „löschen“. Sie müssen geschickt überschrieben werden und das geht meist nur mit fachlicher Hilfe und ist ein Prozess – ebenso wie der Weg, der in die Situation geführt hat.
Oft ist es ein komplexes Geflecht aus Arzt-Patientenbeziehung. Patienten benötigen für diese Veränderungen einen ausgefeilten Plan und eine dauerhafte Betreuung, dies können nicht alle Ärzte leisten.
Doch es liegt auch an uns selbst, die Verantwortung zu übernehmen. Mit bewusstem, präventivem Vorgehen haben wir den größten Hebel für unsere Gesundheit selbst in der Hand. Wir müssen ihn nur betätigen.