Prostatavorsorge
Prostatavorsorge
Vorsorge für die Gesundheit der Prostata
Die Vorsorge, also die Prävention von Prostatkrebs, der häufigsten Krebserkrankung des Mannes, fängt weit vor dem eigentlichen Prostata-Screening an. Es gibt zahlreiche individuelle Maßnahmen zur Prävention einer bösartigen Prostataerkrankung. Die Screening-Untersuchung ist eine wichtige Vorsorgemaßnahme, eine sekundäre Prävention, für Männer, um Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen. Da Prostatakrebs in der Regel langsam wächst, bietet eine frühzeitige Diagnose die besten Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung. In der Praxis von Dr. Grimme erhalten Sie eine umfassende Prostata Vorsorge.
Eine solche Vorsorge beginnt in der Regel mit einer sorgfältigen Anamnese. Hierbei sollen bereits mögliche Beschwerden und ggf. Risikofaktoren, auch familiärer Genese, sowie Lebensumstände erfasst werden.
Die Rektale Tastuntersuchung (auch digitale rektale Untersuchung DRU) der Prostata wird zwar seit vielen Jahren praktiziert, sie ist aber höchst unzuverlässig. Zum einen können die meisten Areale der Prostata gar nicht erfasst werden und zum anderen lassen sich ggf. tastbare Veränderung kaum in gut- oder bösartig unterscheiden. Lediglich bei einer schon weit vorgeschrittenen Krebserkrankungen kann diese über den Tastbefund erfasst werden. Zudem haben Untersuchungen ergeben das sowohl die Empfindlichkeit als auch die Spezifität der Untersuchung als niedrig angesehen werden kann. Mehr als die Hälfte aller Prostatakrebserkrankungen bei Männern, haben darüber hinaus einen negativen Tastbefund.
In der Praxis von Dr. Grimme wird eine erweiterte Screening Diagnostik durchgeführt, bei der nicht nur das Prostata-spezifische Antigen (PSA) untersucht wird, sondern auch der sogenannte PSA-Quotient (PSA Ratio), also das Verhältnis von freiem zu gesamtem PSA, bestimmt wird. Diese Kombination ermöglicht eine differenzierte Einschätzung des individuellen Risikos und liefert wichtige Hinweise für mögliche nächste Schritte. Darüber hinaus ist der PSA Quotient nicht altersabhängig, was beim Gesamt-PSA der Fall ist. Denn auch die PSA Diagnostik gilt, alleine betrachtet, nicht als absolut sicheres Verfahren zur Diagnostik oder zum Ausschluss eines Prostatakarzinoms.
Was ist das Prostata-Screening?
Beim Prostata-Screening wird in der Regel das PSA im Blut gemessen. PSA ist ein Protein, das von der Prostata produziert wird. Es liegt im Blut in freier und gebundener (komplexwerter) Form vor (beide zusammen ergeben den PSA Wert oder das Gesamt-PSA). Ein erhöhter PSA-Wert kann verschiedene Ursachen haben: neben Prostatakrebs sind auch gutartige Prostata-Vergrößerungen und Entzündungen der Prostata häufige Ursachen für einen Anstieg. Auch ein Prostatainfarkt kann die Ursache für erhöhte PSA-Werte sein.
Zusätzlich zur reinen PSA-Bestimmung (Gesamt-PSA) wird der PSA-Quotient und der prozentuale Anteil des freien PSA bestimmt. Das Verhältnis von freiem zu gesamtem PSA kann dabei helfen, gutartige Veränderungen von bösartigen besser zu unterscheiden, da bösartige Zellen in der Regel das Verhältnis von gebundenem und freiem PSA in Richtung gebundenem PSA verändern. Ein PSA Quotient unter 10% oder noch niedriger spricht somit eher für eine Krebsdiagnose. So gewinnen wir durch den PSA-Quotienten zusätzliche Hinweise, die eine gezielte Abklärung (z.B. ein MRT) und ein optimiertes Risikomanagement ermöglichen.
Worauf ist bei der Vorbereitung und Durchführung des Screenings zu achten?
Um die Genauigkeit des PSA-Wertes zu gewährleisten, ist es sinnvoll, einige Punkte im Vorfeld zu beachten:
- Kein Geschlechtsverkehr vor der Untersuchung: Da Geschlechtsverkehr den PSA-Wert beeinflussen kann, ist es hilfreich, etwa 24 Stunden vor der Blutentnahme darauf zu verzichten.
- Kein Radfahren oder intensiver Sport: Bewegung, insbesondere intensives Radfahren, kann den PSA-Wert ebenfalls vorübergehend erhöhen. Planen Sie das Screening daher nach einer ruhigen Phase.
- Informieren Sie uns über Medikamenteneinnahme: Bestimmte Medikamente können Einfluss auf den PSA-Wert nehmen. Bitte sprechen Sie uns darauf an, wenn Sie Medikamente regelmäßig einnehmen.
Die Untersuchung selbst ist unkompliziert und besteht aus einer Blutentnahme. Das Ergebnis liegt meist innerhalb weniger Tage vor und wird zeitnah mit Ihnen besprochen.
Für wen und wie oft ist eine Prostatavorsorge Untersuchung sinnvoll?
Das Prostata-Screening wird Männern ab etwa 50 Jahren empfohlen. Bei erhöhtem Risiko, wie einer familiären Vorbelastung oder bei Männern mit afrikanischer Abstammung, ist eine Untersuchung bereits ab dem 45. Lebensjahr ratsam. Im Allgemeinen wird ein jährliches Screening empfohlen, um eventuelle Veränderungen frühzeitig erkennen zu können. Bei einem Anfangsverdacht kann zusätzlich die PSA Anstiegsgeschwindigkeit ermittelt werden, in dem in einem Zeitraum von 2 Jahren mindestens 3 Werte mit 6 Monaten Abstand ermittelt werden.
Die Wichtigkeit des Alters: Es ist zu beachten, dass PSA-Werte mit zunehmendem Alter oft steigen, ohne dass dies zwangsläufig auf eine Erkrankung hinweist. Ein erhöhter PSA-Wert bedeutet also nicht automatisch, dass Prostatakrebs vorliegt – die Einschätzung erfolgt stets im Kontext von Alter und individuellen Risikofaktoren.
Welche Vorteile bietet das Screening?
- Frühzeitige Erkennung und Prävention: Ein regelmäßig durchgeführtes Screening ermöglicht es, bösartige Veränderungen frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern.
- Detaillierte Risikoeinschätzung durch den PSA-Quotienten: Durch die Bestimmung des PSA-Quotienten kann die Aussagekraft des Screenings deutlich erhöht werden. So lassen sich unnötige Biopsien bei geringem Risiko vermeiden und bei erhöhtem Risiko gezielte Folgeuntersuchungen planen.
- Individuelle Beratung: Die Ergebnisse des Screenings werden mit Ihnen ausführlich besprochen, und wir klären gemeinsam die weiteren Schritte.
Das Prostatavorsorge ist eine wertvolle Vorsorgemaßnahme, die aus der Anamnese, der Untersuchung und durch die kombinierte Messung des PSA-Wertes und des PSA-Quotienten eine genaue Beurteilung des individuellen Risikos ermöglicht. Dr. Grimme liegt es sehr am Herzen, dass Sie umfassend informiert sind und alle Maßnahmen individuell auf Sie abgestimmt werden. Durch regelmäßige Vorsorge schützen Sie aktiv Ihre Prostatagesundheit und erhöhen Ihre Chancen auf eine frühzeitige und wirksame Behandlung.