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Long-COVID und postvirale Syndrome verstehen und behandeln

Long-COVID und postvirale Syndrome verstehen und behandeln


Long-COVID, Post-COVID und andere postvirale Syndrome

Ursachen, Symptome, Diagnostik und moderne Therapieansätze

Was bedeuten Post & Long-COVID?

Nach einer akuten Infektion mit SARS-CoV-2 entwickeln viele Menschen innerhalb weniger Wochen wieder ein normales Gesundheitsgefühl. Doch bei einem Teil der Betroffenen halten Beschwerden länger an oder treten neu auf. Dies bezeichnet man als:

  • Post-COVID-Syndrom: Beschwerden länger als 12 Wochen nach Infektion
  • Long-COVID: Beschwerden länger als 4 Wochen nach Infektion

Die Symptome sind sehr unterschiedlich und können den Alltag massiv beeinträchtigen.


Typische Beschwerden bei Post-COVID und anderen postviralen Syndromen

  • Chronische Erschöpfung („Fatigue“)
  • Belastungsintoleranz, oft Verschlechterung nach körperlicher oder geistiger Anstrengung („Post-Exertional Malaise“)
  • Konzentrationsstörungen („Brain Fog“)
  • Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen
  • Herzrasen, Blutdruckschwankungen, Schwindel (z. B. POTS-Syndrom)
  • Kurzatmigkeit, anhaltender Husten
  • Schlafstörungen
  • Verstärkte Infektanfälligkeit
  • Depressive Verstimmungen, Ängste

Solche Symptome kennt man auch von anderen postviralen Erkrankungen, etwa nach Pfeifferschem Drüsenfieber (EBV), Influenza oder anderen schweren Infekten.


Mögliche Ursachen und Mechanismen

Die Ursachen sind komplex und multifaktoriell. Forschung und klinische Erfahrung deuten auf mehrere parallele Mechanismen hin:

  1. Chronische Entzündungsprozesse („Silent Inflammation“)
  2. Mitochondriale Dysfunktion – gestörte Energieproduktion, ATP-Mangel
  3. Autonome Dysregulation – z. B. Fehlsteuerung von Herz-Kreislauf- und Stresssystem
  4. Persistierende Virusfragmente oder Reaktivierung latenter Viren (z. B. EBV, HHV-6)
  5. Darmdysbiose und gestörte Barrierefunktion („Leaky Gut“)
  6. Mikronährstoffmängel (z. B. Vitamin D, Zink, Selen, B-Vitamine, Coenzym Q10)
  7. Überaktivierung des Immunsystems mit Autoimmunreaktionen

Diagnostik in der funktionellen und orthomolekularen Medizin

In meiner Praxis betrachten wir Post-COVID nicht nur symptomorientiert, sondern suchen nach den tieferen Ursachen. Dazu gehören:

  • Blutuntersuchungen: Entzündungsmarker (hs-CRP, Zytokine), Schilddrüse, Mikronährstoffe
  • Mitochondrien-Diagnostik: Energieproduktion (ATP), oxidativer Stress
  • Darmdiagnostik: Mikrobiomanalyse, Zonulin, sekretorisches IgA
  • Virologische Diagnostik: z. B. EBV-Reaktivierung
  • Herz-Kreislauf-Check: EKG, Herzfrequenzvariabilität (HRV), Belastungstests
  • Stoffwechselmarker: Blutzucker, Insulinresistenz

Therapieansätze – individuell und ursachenorientiert

1. Stabilisierung und Energieaufbau

  • Mitochondrientherapie: Coenzym Q10, NADH, L-Carnitin, Alpha-Liponsäure
  • Antioxidative Therapie: Vitamin C, Vitamin E, Glutathion
  • Omega-3-Fettsäuren: entzündungsmodulierend

2. Immunsystem balancieren

  • Vitamin D, Zink, Selen für eine regulierte Immunantwort
  • Pflanzliche Immunmodulatoren (z. B. Curcumin, Resveratrol, Quercetin)

3. Darmgesundheit wiederherstellen

  • Probiotika und Präbiotika zur Stabilisierung des Mikrobioms
  • Ballaststoffreiche Ernährung
  • Darmsanierung bei nachgewiesener Dysbiose

4. Nervensystem und Stressachse regulieren

  • Adaptogene (Rhodiola, Ashwagandha)
  • HRV-Training, Atemtechniken, Entspannungsverfahren
  • Schlafoptimierung

5. Strukturierte Bewegung

  • Vorsicht: Überlastung vermeiden!
  • „Pacing“ – langsamer, angepasster Aktivitätsaufbau
  • Leichte Bewegung (Spaziergänge, Dehnübungen), je nach Belastbarkeit

Ziel der Behandlung

Die Therapie bei Post-COVID und postviralen Syndromen ist multimodal:

  • Beschwerden lindern
  • Ursachen an der Wurzel behandeln
  • Lebensqualität und Leistungsfähigkeit schrittweise zurückgewinnen

Viele Betroffene erleben im Laufe der Zeit deutliche Verbesserungen, wenn sie gezielt unterstützt und nicht allein gelassen werden.


Fazit

Post-COVID und andere postvirale Syndrome sind komplexe Krankheitsbilder, die Körper, Psyche und Stoffwechsel gleichermaßen betreffen. Mit funktioneller Diagnostik, orthomolekularer Therapie und individueller Begleitung lässt sich der Weg zur Besserung aktiv gestalten.

Wenn Sie anhaltende Beschwerden nach einer Infektion haben, vereinbaren Sie gerne einen Termin in meiner Praxis – wir finden gemeinsam einen ganzheitlichen Therapieansatz.


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Dr. Grimme ist spezialisiert auf
Präventive und Orthomolekulare Medizin,
Krebsprävention und ist
Arzt für Notfallmedizin
Dr. med. Kai Grimme
Raamstieg 9
22397 Hamburg
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© Dr. med. Kai Grimme |
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