Vitamin C (auch als Ascorbinsäure bekannt) ist sicherlich das bekannteste Vitamin, Antioxidans und auch Nahrungsergänzungsmittel. Es ist ein lebensnotwendiges Vitamin mit einer Vielzahl von positiven Effekten auf die Gesundheit. Obwohl es von vielen Tieren und Pflanzen im Körper selbst hergestellt wird und die Mengen je nach Bedarf (Stress, Erkrankungen, etc.) sehr variieren können, gehört der Mensch mittlerweile zu den wenigen Spezies, die dazu nicht mehr in der Lage sind (Menschenaffen und Meerschweinchen übrigens auch nicht). Daher sind wir darauf angewiesen, Vitamin C über die Ernährung oder durch gezielte Supplementierung aufzunehmen. Bedauerlicherweise ist unsere Ernährung sehr Kohlenhydrat reich, was die Aufnahme von Vitamin C verringert, denn in den meisten Transportern konkurrieren Glucose und Vitamin C um den gleichen Mechanismus und Vitamin C hat hier das Nachsehen.

Die offiziell empfohlene Tagesmenge liegt bei rund 110mg/Tag, um dem Tod mittelfristig zu entgehen, sind mindestens 10mg/Tag zwingend erforderlich. Damit ist noch überhaupt nicht gesagt, wieviel wir brauchen, um gut und gesund zu leben und um allen Widrigkeiten wie Stress, chronischen Erkrankungen, akuten Infektionen, Rauchen, Alkohol, Medikamenteneinnahmen usw. entgegenzuwirken. Selbst wenn wir uns auf 1000-2000mg pro Tag festlegen würden, stellt sich die Frage wie es einzunehmen ist. Denn da kommt schon das nächste Problem, die Darmschleihaut kann keine großen Mengen auf ein Mal aufnehmen, egal ob in Kapsel- oder Brauseform. In verschiedenen Studien hat sich folgende Aufnahmelimitierung gezeigt:

• Einnahmemenge: 200mg – davon werden ca. 85-90% aufgenommen
• Einnahmemenge: 500mg – davon werden ca. 65-70% aufgenommen
• Einnahmemenge: 1000mg – davon werden ca. 45-50% aufgenommen

Um diese Hürde etwas zu umgehen gibt es Vitamin C in liposomaler Form, welche wesentlich besser aufgenommen wird. Bei 500mg werden rund 90% aufgenommen. Es ist damit auch die beste und verträglichste Variante um Vitamin C einzunehmen. Z.B. 2x 500mg.

Es kommt also darauf an, wieviel ankommen soll und wie und in welcher Form wir es einnehmen. Vitamin C kann bei der Einnahme großer Mengen zu Magen-Darm-Beschwerden oder Durchfall führen, denn nicht resorbiertes Vitamin C wird im Dickdarm u.a. zu CO2 umgebaut und kann die erwähnten Probleme hervorrufen. Die einzige andere relevante Nebenwirkung betrifft Menschen mit einer eingeschränkten Nierenfunktion und oder der Neigung von Nierensteinen, die unter Vitamin C eher gebildet werden. Dies kann aber, sofern berücksichtigt auch leicht unterbunden werden.

Die Bedeutung von Vitamin C für den Körper

Vitamin C ist Allround-Vitamin und essenzieller Bestandteil zahlreicher biologischer Prozesse. Einige davon sind:

• Antioxidativer Schutz: Es neutralisiert freie Radikale und schützt so Zellen und Gewebe vor oxidativen Schäden.
• Senkt den Cholesterinspiegel
• Senkt den Histaminspiegel
• Senkt den Blutdruck: Erhöht bei längerer Einnahme indirekt das körpereigene Stickstoffmonoxid NO, welches die Blutgefäße erweitert.
• Immunsystem: Es stärkt die Immunabwehr, indem es die Funktion von weißen Blutkörperchen unterstützt und Entzündungen hemmt.
• Kollagenbildung: Vitamin C ist für die Synthese von Kollagen notwendig, einem Protein, das für die Stabilität von Haut, Gefäßen, Sehnen und Knochen unerlässlich ist.
• Es ist für die Wundheilung, Narbenbildung und Regeneration der Gewebe unerlässlich
• Eisenaufnahme: Es verbessert die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung um das vierfache
• Nitritscavengereffekt: Es kann die Bildung krebserregender Nitrosamine durch nitrithaltige Speisen (Fleisch und Wurstwaren, verschiedene Gemüse und Salate) hemmen
• Hormon- und Neurotransmitterproduktion: Vitamin C ist an der Synthese von Hormonen wie Adrenalin und Neurotransmittern wie Serotonin beteiligt.
• Notwendig für den Stoffwechsel verschiedener Aminosäuren
• Reduziert die Glykosylierung (Verzuckerung) von Proteinen, welches im Rahmen der sehr kohlenhydratreichen Ernährungsweise nicht nur bei Diabetikern von Belang ist, und reduziert damit Folgeerkrankungen

Warum eine höhere Dosierung von Vitamin C Vorteile bieten kann

Während Vitamin C über die Ernährung aufgenommen werden kann, erreichen die Blutspiegel bei oraler Einnahme eine natürliche Grenze, wenn sich auch durch die Aufnahme von Vitamin C in liposomaler Form eine beachtliche Steigerung erreichen lässt. Durch Vitamin C Infusionen hingegen können wesentlich höhere Konzentrationen im Blut erreicht werden. Dies bietet zahlreiche Vorteile:

• Stärkere antioxidative Effekte: Hochdosiertes Vitamin C schützt die Zellen effizienter vor oxidativem Stress.
• Förderung der Wundheilung: Hohe Konzentrationen unterstützen die Regeneration von Geweben und fördern die Heilung nach Verletzungen oder Operationen.
• Unterstützung bei chronischen Erkrankungen: Bei Erkrankungen wie chronischem Müdigkeitssyndrom, Fibromyalgie oder Autoimmunerkrankungen können hochdosierte Infusionen Symptome lindern.

Hochdosis-Vitamin-C in der Krebstherapie

Besondere Beachtung findet die Hochdosis-Vitamin-C-Therapie in der komplementären Krebstherapie. In sehr hohen Konzentrationen entfaltet Vitamin C nämlich plötzlich einen prooxidativen Effekt, der gezielt gegen Krebszellen wirken kann, denn die gesunden Zellen, können diesen Effekt ausgleichen. Dazu müssen die Dosierungen aber sehr hoch sein. Die oft erwähnten Dosierungen von 7,5g – 15g sind bei Erwachsenen für einen prooxidativen Effekt nicht ausreichend. Die erforderlichen Dosen beginnen bei 500mg/kg Körpergewicht (und mehr) und können daher 30-100g (je nach Körpergewicht) betragen. Ob solch eine Therapie für Sie ggf. in Frage kommt, schauen wir uns sehr detailliert und differenziert an. Die dann angestrebten Effekte sind folgende:

• Prooxidative Wirkung: In hohen Dosen wirkt Vitamin C als selektives Oxidationsmittel. Es erzeugt Wasserstoffperoxid, das von gesunden Zellen neutralisiert werden kann, während Krebszellen anfälliger dafür sind und geschädigt werden.
• Unterstützung der Krebstherapie: Studien zeigen, dass hochdosiertes Vitamin C die Wirkung von Chemo- und Strahlentherapien verstärken und gleichzeitig Nebenwirkungen reduzieren kann, sofern sie gut aufeinander abgestimmt sind.
• Immunsystemstärkung: Es unterstützt das Immunsystem im Kampf gegen Tumorzellen und verbessert die Lebensqualität von Krebspatienten.

Für wen eignet sich eine Infusions- und Hochdosis-Vitamin-C-Therapie?

Die Infusionstherapie muss von der Hochdosis-Infusions-Therapie nochmal abgegrenzt werden. Grundsätzlich kann eine Infusionstherapie bei Patienten mit folgenden Erkrankungen oder Beschwerden indiziert sein:

• Chronischen Infekten oder Entzündungen
• Erhöhtem oxidativem Stress (z. B. durch Rauchen oder chronische Erkrankungen)
• Erschöpfungszuständen oder chronischem Müdigkeitssyndrom
• Onkologischen Erkrankungen (als begleitende Maßnahme zur Schulmedizin)
• Präventionswunsch, um das Immunsystem zu stärken und Zellalterung zu verzögern

Fazit

Vitamin C ist weit mehr als nur ein einfaches Nahrungsergänzungsmittel. Es spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheit und kann durch gezielte Hochdosis-Therapien außergewöhnliche Vorteile bieten. Insbesondere in der Krebstherapie zeigt Vitamin C durch seine prooxidativen Effekte großes Potenzial als ergänzende Therapieoption und sollte mit bedacht werden.

Wenn Sie mehr über die Möglichkeiten der Vitamin-C-Infusionstherapie erfahren möchten, steht Ihnen Dr. Grimme gerne für eine individuelle Beratung zur Verfügung. Gemeinsam entwickeln wir einen Therapieplan, der optimal auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.